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Das Bild entstand unter der Einhaltung derzeit geltender Coronaregeln.

Eine mit bösem Humor ausgestattete Mediensatire

Schülerinnen und Schüler der sozialpädagogischen Bildungsgänge besuchen die Inszenierung von "Network"

Schülerinnen und Schüler der sozialpädagogischen Bildungsgänge haben die Inszenierung von „Network“ im Thalia Theater besucht. Das Theaterstück basiert auf dem oscar-prämierten, gleichnamigen Film von Sidney Lumet, der von Lee Hall für die Bühne adaptiert und in London mit Bryan Cranston („Breaking Bad“) uraufgeführt wurde. In einer mit bösem Humor ausgestatteten Mediensatire kündigt der ehemalige Star-Rundfunksprecher Howard Beale an, sich in einer Woche vor laufender Kamera zu erschießen, nachdem man ihm auf Grund von sinkender Einschaltquoten gekündigt hatte. Daraufhin steigen die Quoten wieder und der einst seriöse Nachrichtensprecher vorkommt in neuem Fernsehformat immer mehr zu einem predigendem Wutbürger für die Masse, der populistisch die Ängste der Menschen ausnutzt, um eine komplexe Welt in vereinfachende Schubladen zu pressen und zu reduzieren: Wir und die Anderen, die Guten und die Bösen, die Wissenden und die Nicht-Wissenden. Gleichzeitig wird hinter den Kulissen deutlich, wie private Medien getrieben werden von Einschaltquoten und Werbeeinnahmen, was objektive Berichterstattung in den Hintergrund drängt und Platz für voyeuristischen Sensationalismus macht. Ein Stück aus den 70er Jahren, welches seine Aktualität nicht eingebüßt hat und Trumpismus und „Querdenker“ entlarvt. Unter diesem Eindruck wird einem nochmal klar, was im Gegensatz dazu ein öffentlich, rechtlicher Rundfunk bedeutet (ein Hoch an dieser Stelle).