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Persönlichkeitsentwicklung durch Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote2018

Persönlichkeitsentwicklung durch Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote unter besonderer Berücksichtigung der Sprachentwicklung

Die Highlights

Bei der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung wirken psychische, soziale, kognitive und motorische Faktoren und Kompetenzen zusammen. Das Wissen um diese Zusammenhänge begründet für uns einen ganzheitlichen Ansatz, wenn wir das Kind darin unterstützen, seine Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.

Wir befassen uns mit den theoretischen Zusammenhängen von Sprache und Bewegung und entwickeln daraus groß- und kleinräumige Handlungskonzepte zur Sprachbildung, die geplant, durchgeführt und reflektiert werden. Unter anderem geht es dabei um sprachtragende Basisfunktionen in sensorischer, motorischer, sozial-emotionaler und kognitiver Hinsicht.
Wir bauen bewusst auf den Unterricht der vorangegangenen und laufenden Semester auf und vertiefen die dort erworbenen Erkenntnisse bezüglich des Zugangs zu literarischen Texten am Beispiel von Märchen, der Wahrnehmung, der Funktionen von Bewegung und der Sprachebenen (Phonetik/Phonologie, Lexikon/Semantik).

Wir begannen im dritten Semester mit dem engsten Zusammenhang von Sprache und Bewegung: Sprechen ist Bewegung. Es gibt einen engen Zusammenhang von Fein- und Sprechmotorik. Wir erprobten Spiele, um die Artikulation und die Stimmgesundheit der Kinder zu unterstützen. Dazu gehören Spiele zur Mundmotorik wie beispielsweise Pustespiele, außerdem erprobten wir Spiele zu verschiedenen Bereichen der Wahrnehmung wie z.B. der auditiven Wahrnehmung. In Bewegung lassen sich auch die rhythmischen und melodischen Strukturen der Sprache verdeutlichen. Mit rhythmischen Sprechspielen, Reimen und Fingerspielen erprobten wir hier die Handlungsmöglichkeiten. Wir planten und führten großräumige Angebote in der Turnhalle für Kinder, 3 bis 6 Jahre, durch und reflektierten diese differenziert. Übergeordnetes Thema der großräumigen Angebote waren „Naturwelten“ in Form von Bewegungslandschaften (Dschungel, Eiswelt, Unterwasserwelt).

Im vierten Semester entwickelten wir aus den Bedarfen der Praxis heraus für unterschiedliche Zielgruppen kleinräumige Bewegungsangebote zur Unterstützung der Sprach- und Bewegungsentwicklung. In diesem Zusammenhang wurden Angebote zur Erweiterung der Erzählkompetenz, Puppen-, Figuren- und Rollenspiele, Literacy-Angebote zur Unterstützung der „Vorläuferfähigkeiten“ zur Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenzen für Kinder im Elementar- und Vorschulalter, sensomotorische Spiele sowie Bewegungslieder geplant und in der Praxis mit der jeweiligen Zielgruppe durchgeführt. Für Jugendliche wurde ein Rap-Angebot erarbeitet, mit Krippenkindern wurden Finger- und Reimspiele zur Unterstützung der Sprachbildung durchgeführt und reflektiert.

Im fünften Semester lag der Schwerpunkt auf der Erarbeitung des Symbolgehalts von Märchen und dessen Realisierung in großräumigen Bewegungsangeboten für Kinder im Elementaralter.

In Vorbereitung auf die Erarbeitung der Symbolgehalte wurde im Profilkurs ein Angebot zu dem Bilderbuch: „999 Froschgeschwister ziehen um“ von Ken Kimura und Yasunari Murakami modellhaft durchgeführt. Die zentralen Bedeutungsinhalte des Bilderbuches, einen neuen Lebensort zu finden, der genügend Raum für alle Frösche bietet, als der ihrige zu eng wird, und auch das Thema familiärer Zusammenhalt, wurden für uns durch großräumige Bewegungsaktivitäten sinnlich erfahrbar.

Exemplarisch erarbeiteten wir uns mit Hilfe eines Handlungsanalysemodells zunächst den Symbolgehalt und die thematischen Schwerpunkte der klassischen Volksmärchen „der Froschkönig“, „Rapunzel“ sowie „Der Wolf und die sieben Geißlein“. Diese setzten wir dann spielerisch in großräumigen Bewegungsangeboten mit Kindern um. So wurde der Symbolgehalt für die Kinder an verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Bewegungsherausforderungen erlebbar.

Insgesamt erlebten wir, dass die Planung und Durchführung groß- und kleinräumiger Bewegungsangebote grundlegend für die sprachliche Bildung im Kindesalter ist.

Die Kooperationspartner

3. Semester: Praxisausbildungsstätte der BS18 (PAS), Leitung: Bernd Menzel, Stellvertretende Leitung: Britta Schirmer
5. Semester, ASB Kita Kirchenhang, Kirchenhang 33, Hamburg – Harburg, Leitung Frau Dobrowolski

Die Teilnehmer

Sarah Danker, Lenya Dittmar, Rukiye Güngör, Anna-Lena Gutzke, Merle Luchting, Benita Lüneburg, Ülker Mammadova,  Ahmad Saadat, Kelly Schulze, Charlene Stanek, Jessica Stobbe, Justine Völker