„Rien ne va plus“
Noch im alten Jahr haben Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der sozialpädagogischen Bildungsgänge die Inszenierung des Thalia Theaters in der Gaußstraße von Dostojewskis „Der Spieler“ besucht. Der notorisch unter Geldsorgen leidende Schriftsteller war selbst kein unbekannter Gast an den Spieltischen europäischer Kasinos, an denen er beträchtliche Summen seines Vermögens verlor. Diese Erfahrung konnte er beim Schreiben seines Romanes „Der Spieler“ nutzen, der den Fall der „feinen Gesellschaft“ durch Gier, Hab- und Spielsucht offen legt und so zeigt, dass unter der glänzenden Oberfläche, die gekennzeichnet ist durch Titel, Vermögen und Habitus, der gleiche menschliche Makel liegt, der über alle Standesgrenzen hinweg potentiell allen Menschen anhaftet und sie zerstört. Ein auch heute noch hochaktuelles Dokument, welches wichtige Fragen aufwirft; leben wir doch in einer Welt des Konsums, der Anhäufung und des Übermaßes. Bis zum Untergang?