„Nichts ist falsch, alles ist richtig“
Schülerinnen und Schüler der sozialpädagogischen Ausbildungsgänge haben die Inszenierung von „Auerhaus“ am Thalia Theater in der Gaußstraße besucht. Das auf dem gleichnamigen Jugendbuch von Bov Bjerg basierende Theaterstück balanciert gekonnt die großen Fragen des Lebens mit den kleinen, provinziellen Dingen des Alltags aus. Eine „Dorf-WG“ von Adoleszenzten, in der sich diejenigen einen Halt geben, die sinnsuchend diesen alleine noch nicht gefunden haben, richtungslos sind, die Momente in ihrer Fülle auskosten und mit Fragezeichen in den Nebel der Zukunft blicken. Was heißt es „erwachsen“ zu sein? Welche Verheißungen verspricht einem das „Erwachsensein“, wenn die Jugend von einzelnen Figuren schon als Depression erlebt wird? Die Inszenierung ist ein Hoch auf die Sturm und Drang Zeit der Jugend, auf die gemeinschaftlichen Momente, die immer unvergessen bleiben, an die man sich zurückerinnert und über die man rätselt, ob es nun zurückblickend „die beste Zeit meines Lebens“ oder ein gefühlsduselig-naiver biografischer Unfall war. Nichts ist falsch, alles ist richtig.