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Immer noch zu wenig Licht

Sozialpädagogische Bildungsgänge besuchen Theaterstück im Thalia Theater

Schülerinnen und Schüler der sozialpädagogischen Bildungsgänge haben am 28.03.22 das Stück „Das mangelnde Licht“ im Thalia Theater besucht. Die Inszenierung von Jette Steckel basiert auf der Romanvorlage von Nino Haratischwili, die uns wie schon zuvor ihrem Buch „Das achte Leben (für Brilka)“ in die turbulente georgische Geschichte mitnimmt. Der Zerfall der Sowjetunion, die georgische Unabhängigkeit, der stets präsente Einfluss und die Macht des russischen Nachbarn, der Bürgerkrieg und das damit einhergehende Chaos in der Hauptstadt Tiflis bilden den Rahmen der Handlung und zeigen eine Welt, in der alles auseinanderzufallen droht. Die Freundschaft und der Zusammenhalt der vier jungen Frauen Dina, Keto, Nene und Ira bildet das Gegengewicht zu moralischem Verfall und Hoffnungslosigkeit. Leben zwischen dem Scheitern und der Selbstbehauptung in einer Welt der patriarchalen Gewalt. Blickt man während der Inszenierung auf alte Nachrichten-Aufnahmen von georgischen Flüchtlingen, die aus Abchasien und Südossetien fliehen, denkt man unweigerlich an zur Zeit fliehende ukrainische Familien. Dann wiederholt sich Geschichte und die Realität holt die Fiktion ein. Immer noch zu wenig Licht.