Besuch aus Indien
Am 27.August 2019 haben wir mit drei Adivasi namens Parvathi, Kichen und Kathiravan sowie der indischen Dolmetscherin Veena, eine Bildungsveranstaltung in der SPA18C durchgeführt. Die Veranstaltung war ursprünglich für den gesamten Jahrgang geplant und sollte im Juni stattfinden. Im ersten Antragsverfahren wurde jedoch die Visa-Vergabe von der Deutschen Botschaft ohne nachvollziehbare Gründe verweigert –wir freuen uns, dass es nun geklappt hat.
Adivasi, gelten als Nachfahren der Ureinwohner Indiens, sie bilden fast 700 indigene Volksgruppen in Indien. Unsere Gäste stammen aus den Nilgiris Bergen in Süd-Indien. Adivasi werden durch wirtschaftliche Entwicklung zunehmend in ihrem Lebensraum eingeschränkt. Die eigentliche Nutzung der Ressourcen in der Natur wird zunehmend vom Staat unterbunden.
„So anders das traditionelle Leben der Adivasi (Indigenen) erscheint, so relevant sind ihre aktuellen Herausforderungen auch für uns: Wie wird ein nachhaltiger Lebensstil bei steigenden Möglichkeiten bewahrt? Wie wird die Koexistenz von Mensch und Wildtieren verbessert? Was kann gegen Abwanderung getan werden?“ (http://www.adivasi-tee-projekt.org/) Oder wie kann man das Leben der Adivasi grundsätzlich schützen und Traditionen bewahren?
Das im Unterricht bearbeitete Thema FAIRTRADE, sollte zum Anlass genommen werden, den Schülerinnen und Schülern der sozialpädagogischen Assistenz einen Einblick in die Gemeinschaft und das Traditionsvolk der Adivasi zu geben. Dabei wurden in einem gedolmetschten Klassengespräch, unterstützt durch Ria Osterwald, die die englisch-deutsche Übersetzung übernahm, vielerlei Fragen rund um das Leben, die Dorfgemeinschaft, Bildung und Gesundheit beantwortet. Die Kollegin Marianne Schnapauff, die sich bereits seit Jahren ehrenamtlich im Adivasi-Tee-Projekt engagiert und ohne die wir keine Bildungsveranstaltung hätten geben können, begleitete die Gäste. Zudem unterstützte an diesem Tag auch Claudia Keller, die sich um unterrichtliche Einbindung des Fairtrade-Anliegens und die Organisation innerschulisch kümmerte. Ein großer Dank richtet sich jedoch an die vier Gäste, die diesen langen Weg auf sich genommen haben, um innerhalb von vier Wochen mehrere Schulen in Deutschland zu besuchen und aufzuklären.
„Das Ziel der Adivasi ist es, die 70 Hektar Land der Adivasi-Teeplantage in den Nilgiris-Bergen vollständig abzuzahlen, am besten 2019. Von ursprünglich 500.000 Euro fehlt nur noch ein kleiner Betrag (rund 11.000€), dennoch ist er eine Herausforderung, für welche die Adivasi Unterstützung benötigen. Damit die Adivasi finanziellen Freiraum haben für Bildung, Gesundheit, Landrechtskampagnen und Vieles mehr.“ (http://www.adivasi-tee-projekt.org/) Ein Projekt, dass neben dem Themen Bildung, Wissensvermittlung und Gesundheitsorganisation, auch interkulturelle Besonderheiten in den Adivasi-Dörfern durch Spenden möglich macht.