Top

Workshop „Umgang mit rassistischer Literatur an der BS 18“

Noch bis zum 21. November gibt es im Forum eine Ausstellung zum Thema

Am Mittwoch, dem 03.11.2021, kamen Schüler:innen aus unterschiedlichen Klassen und Bildungsgängen zusammen, um gemeinsam mit Nils Rossmann und Luise Welker zu überlegen, wie wir als Schulgemeinschaft rassistische Literatur behandeln möchten. Nach einem Kennenlernen und Abstecken der Erwartungen und Ziele besprachen wir zunächst die Definition von Rassismus, der immer aus Vorurteilen und einem Machtmissbrauch entsteht. Die Macht muss der Person, die sich rassistisch verhält, nicht unbedingt bewusst sein. Ein Alltagsbeispiel ist, dass weiße Personen oft nicht spüren, dass sie als Teil einer privilegierten Mehrheitsgesellschaft Macht über schwarze Menschen oder People of Colour haben- z. B. wenn es darum geht, wie Menschen bezeichnet oder dargestellt werden dürfen. Genau dies war Stein des Anstoßes für den Workshop, da Schüler:innen auf ein Schminkbuch aus den achtziger Jahren gestoßen waren, in dem nicht nur zum Blackfacing aufgefordert wurde, sondern dieses „Kostüm“ mit einer rassistischen Beleidigung betitelt war. In der späteren Ausgabe aus den neunziger Jahren war die Bezeichnung nun in „die Afrikanerin“ verändert worden, das Blackfacing wurde jedoch nach wie vor präsentiert. Gemeinsam mit unserer Mediatheksleiterin Manja Huhnstock diskutierten wir verschiedene Verfahrensweisen mit Literatur, die Menschen verletzen und erniedrigen könnte. Als Bibliothekarin ist sie Expertin im Umgang mit Bestandsverwaltung und verwies darauf, dass sich je nach Zeitgeist Wünsche rasch verändern, welche Art von Literatur nicht mehr öffentlich zugänglich sein soll.
Der Austausch mit Frau Huhnstock wurde von den Schüler:innen als sehr erkenntnisreich und wertvoll eingeschätzt.

Aus dem Gespräch konnten viele Impulse für konkrete Handlungsmöglichkeiten mitgenommen werden, die vom 08.-21.11.2021 im Forum ausgestellt werden. Sie reichen von einer Triggerwarnung durch eine Farbkennzeichnung je nach Diskriminierungsbereich über einen Mediatheksklub bis hin zu einem Ethikrat der BS 18. Welche Maßnahmen ergriffen werden, wird in einem demokratischen Prozess mit der gesamten Schulgemeinschaft entschieden, an dem der Schüler:innenrat eine zentrale Rolle spielen wird.
Ein besonderes Highlight des Workshoptages war das Bildungsangebot der FS 20-8B, die ein Eintauchen in die Perspektive von diskriminierten Personen sowie ein spielerisches Lernen über die Hintergründe, Erscheinungsformen und Interventionen in Bezug auf Diskriminierung und Rassismus ermöglicht haben. Vielen Dank an alle Beteiligten!