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Ein Ort, an dem wir Wurzeln schlagen können

Besuch der Inszenierung von "Maria" im Thalia Theater

Schülerinnen und Schüler der sozialpädagogischen Ausbildungsgänge haben Mitte März die Inszenierung von Simon Stephens Stück „Maria“ im Thalia Theater besucht. Die Heldin des Stücks Maria ist eine erst 18 jährige junge Frau, die als Mensch selber ihren Platz im Leben noch finden, während sie schwanger ist und einem neuen Leben zukünftig einen Platz bieten muss. Dabei zeigt die Inszenierung sehr deutlich, wie in einer globalisierten, neoliberalen Welt soziale Systeme ausgehöhlt, sich die Beziehungen zu Mitmenschen und zur Arbeit entfremden und der Zwang zur Flexibilität und Mobilität, die Frage nach einem Ort, an dem wir Wurzeln schlagen können, immer komplexer und schwieriger macht. Dass Maria im letzten Drittel des Stücks diesen Ort in der eigenen Wohnung vor einer Chat-Kamera gefunden haben soll, vor der sie mit vereinsamten Seelen gegen Bezahlung Gespräche führt, ist die große Ironie des Dargestellten.
Ein herausfordernder, sehr politischer Abend, der aber gerade Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten anregen soll darüber nachzudenken, wie unsere ökonomischen Verhältnisse unsere soziale Beziehungen und damit die Entwicklung von Menschen beeinflusst.